Ohne Empathie geht’s nie

In ihrem Buch „Die Kunst des Miteinander Redens , über den Dialog in Gesellschaft und Politik“ beschäftigen sich der Medienwissenschafter Berhard Pörksen und der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun mit den Voraussetzungen für gelingende Kommunikation, auch über Gräben hinweg. Ohne Achtung der Gesprächspartner und der Bereitschaft, ein Körnchen Wahrheit auch in konträren Positionen (an) zu erkennen reden wir aneinander vorbei. Mit den digitalen Medien wurde diese Kommunikation erschwert, denn im persönlichen Gespräch achten wir eher darauf, was wir wie sagen.
Schulz von Thuns 4-Ohren Modell der Kommunikation (Sachebene, Selbstoffenbarung, Beziehung, Appel) kommt ebenso zum Tragen wie das Wertequadrat (Dilemmaquadrat): Damit sind gegenteilige Positionen gemeint, die beim Anderen in ihrer übertriebenen Extremform kritisiert werden: Beispiel für das „Runtermachen“ einer konträren Position durch ihre Überspitzung: Empathie und Verständnis können zu akzeptierender Sympathie umgedeutet werden oder (die Gegenposition) abgrenzender Konfrontation zu gehässiger Verächtlichkeit „übertrieben“ werden. Sehr lesens- und nachdenkenswert!

Carl Hanser Verlag, 2020